ramp #46 – Sekundenkleber
Ein Sekundenkleber verbindet zwei Komponenten in Sekunden, und manchmal bleiben sogar die Augenblicke selbst kleben. Verhaftet im Moment oder ausgehärtet als Erinnerung. Wir erinnern uns auch! Zum Beispiel an den Ford GT40 und in dem Zuge an den Zwist zwischen Henry Ford II und Enzo Ferrari. Oder an den Moment, als Sam Hancock in Le Mans der Motor explodierte. Kurz vor dem Ziel, klar. Ganz aktuell geht es aber auch um die BMW R 1000 RR, die neue Marke Polestar, Totalausfälle bei der Mille Miglia und stille Minuten bei der Formel E in Berlin. Also ganz schön viele Komponenten!
In dieser Ausgabe:
»Keine Kompromisse. Keine Konventionen. Aber voller Fahrspaß!«
Großartige Zeiten für Automobildesigner. Die Elektrifizierung führt zu einer Disruption. Akkus machen das Auto schwerer. Die Proportionen ändern sich. »Für mich muss Design immer eine funktionale Komponente haben. Eine, die das Leben nicht verkompliziert. Gleichzeitig muss es aber auch emotional sein und mir ein Wohlgefühl geben.« Sagt Polestar Designchef Maximilian Missoni. Im ramp-Interview spricht Missoni über den Einfluss der Elektromobilität auf das Styling im Allgemeinen – und speziell bei Polestar, was es bedeutet, wenn der CEO selbst Designer ist und darüber, wie das Start-up von der Glaubhaftigkeit der Marke Volvo profitiert.
»Irgendwann werden wir uns fragen, wie es sein konnte, dass Menschen selbst Auto gefahren sind.«
Christian Malorny, einer der einflussreichsten Berater der Automobilindustrie, hat für ramp seine Garage im Berliner Stadtteil Grunewald geöffnet. Malorny ist überzeugt, dass sich durch die Zeit, die uns durch das Autonome Fahren geschenkt wird, die Welt verändern wird. Die Adaptionszeit, bis Menschen dieser Technik wirklich vertrauen, schätzt er auf 25 Jahre. Durch Social Media und die Verfügbarkeit von Kommunikation und Information in jedem Winkel der Welt werden die Eitelkeiten extrem zunehmen. Premium-Produkte werden ihre Bedeutung behalten und das expressive Design eine immer größere Rolle spielen.
Car Wash Jeep Wrangler
Mitten in der Stadt rollt ein Jeep Wrangler Rubicon um die Kurve. Farbe? Puh, gute Frage. Ist »Authentisch« eine Farbe? Mit ein bisschen Schwarz vielleicht? Am Steuer sitzt Daniele Calonaci, Chief Designer Jeep EMEA bei Fiat Chrysler Automobiles. Er fährt in die eigens vorbereitete Waschstraße und grinst: »Gut so?« Mit einem Sprung hüpft er vom Fahrersitz. »Es hieß doch, wir machen ein Car Wash, oder? Dafür braucht man ein schmutziges Auto.« Wir tauchen mit Daniele Calonaci ein in die Designphilosophie der Ikone, die alles andere ist als retro, erfahren, was der Jeep mit einer Lederjacke zu tun hat und was die Zeit mit der Familie und Offroad-Abenteuern gemeinsam hat.
Autos sind Nerds auf Rädern geworden
»Viele moderne Autos sind immer noch hinreißend schön, aber sobald sie den Mund aufmachen, kommt der Nerd aus dem Keller«, sagt Datenanalyse-Pionier Dr. Nicolas Bissantz und spricht damit so manchem aus der Seele – auch, wettet er, so manchem Autovorstand. Nach seinem Verständnis hat sich die Autoindustrie von der Softwareindustrie das unselige Beta-Denken und das ordinäre Posing mit Funktionen abgeschaut. Lesen Sie in ramp, welche Rolle der Respekt vor den Grenzen der Wahrnehmung hinsichtlich KI, Audio oder Head-up-Displays spielt.
Außerdem in ramp #46
- Der Chevrolet Supersupersupertest mit Wladimir Kaminer.
- Sam Hancock, Racing Driver, Coach und Collector Car Consultant, über logische Schritte und brennende Motoren
- Warum der Umgang mit der neuen BMW R 1000 RR den Fahrer zwingt, aus bestehenden Denkmustern auszubrechen und scheinbar Unmögliches zu wagen.
- Noch einmal mehr auf der Indian Motorcycle FTR 1200 S. Und am allermeisten in Kalifornien. Eine Hommage an das Unterwegssein.